Im Sommer 2023 habe ich meine Hardshell-Hose am Großglockner beschädigt: entweder bei Fels- oder bei Steigeisenkontakt habe ich der 3L Ortler Hose von Ortovox ein Eck mit 2 gut 5 cm langen Kanten herausgerissen. Für einen so harschen Kontakt ist die recht dünne, dafür aber sehr angenehm zu tragende Hose nicht gemacht – mea culpa …
Bei mir sind sowohl Ortler-Hose als auch Jacke sehr häufig das ganze Jahr über für die verschiedensten Zwecke im Einsatz: Skifahren, Skitouren und je nach Wetter auch bei Hochtouren im Sommer. Für mich war klar, dass ich dieses Lieblingsstück reparieren lassen wollte. Für eine Instandsetzung zu Hause mit einem handelsüblichen Reparaturset war der Schaden zu groß – ich musste den Reparaturservice von Ortovox nutzen.
Warum war reparieren die allererste Wahl? Abseits der Tatsache, dass man gut funktionierende Stücke nicht gerne wegwirft … Ganz profan: natürlich ist eine Reparatur finanziell deutlich günstiger als eine Neuanschaffung. Viel wichtiger war mir aber die Nachhaltigkeit … Auch wenn Ortovox wie andere Hersteller auch viel unternimmt, um den Umwelt-Impact entlang der ganzen Lieferkette und über die ganze Lebenszeit eines Produkts so gering wie möglich zu halten und dennoch entstehendes CO2 kompensiert, stehen Hersteller von Outdoorbekleidung immer noch vor Problemen.
„cradle to cradle“, also die perfekte Kreislaufwirtschaft, ist das Prinzip, das nach wie vor nicht vollständig umgesetzt werden kann. Ziel ist es, ausgemusterte Produkte nicht zu minderwertigen Produkten zu verarbeiten (Downcycling) sondern die enthaltenen Materialien wieder als Rohstoffe zur Herstellung gleichwertiger (oder höherwertigerer) Produkte nutzen zu können. Es gibt zwar schon einige Produkte, die komplett aus recyceltem Material hergestellt werden – das Recyceln von Outdoorbekleidung selbst scheitert dann aber meistens daran, dass die Produkte materialseitig nicht sortenrein sind und so auch nicht gesammelt werden können. Was bei PET-Flaschen beispielsweise theoretisch recht einfach ist, ist bei Outdoorbekleidung oft nicht machbar. Meist werden unterschiedliche Materialien wegen ihrer unterschiedlichen Eigenschaften, die man im gleichen Produkt benötigt, kombiniert und dabei so miteinander verbunden, dass sie nicht mehr trennbar sind. Bergzeit hat 2022 einen sehr informativen Überblick mit vielen Hintergründen über die Bestrebungen der Branche erstellt.
Das bedeutet, dass derzeit neben der bewussten Kaufentscheidung der Langlebigkeit eines Produkts in Sachen Nachhaltigkeit die größte Wirksamkeit zukommt. Outdoorbekleidung wird hohen Beanspruchungen ausgesetzt. Primär verlängert die Produktqualität die Lebensdauer. Fast genauso wichtig ist aber die Reparierbarkeit: vom Mitdenken bei der Produktentwicklung bis zum Anbieten eines Reparaturservice. Und da hat Ortovox für mich Maßstäbe gesetzt. Das Reparaturergebnis bei meiner Ortler Hose ist top. Das beschädigte Stück wurde ausgeschnitten, ein farblich passendes Teil eingenäht und die Nähte wurden verklebt. Die Funktion wurde also zu 100% wiederhergestellt und darüber hinaus sieht man die Reparatur optisch nur, wenn man ganz genau hinsieht.
Der Ablauf selbst war sehr einfach: Über Händler kann man den Artikel bei Ortovox melden und einschicken. Nach wenigen Wochen bekommt man sein Lieblingsstück gegen einen wirklich geringen Unkostenbeitrag wieder zurück. Seither bin ich schon fast einen ganzen Skiwinter absolut happy mit meiner geflickten Hose – sie ist wie neu …