Schwägalp (1.309 m) – Zweigemmer (1.325 m) – Siebenhütten (1.319 m) – Chammhaldenhütte (1.396 m) – Dreihütten (1.341 m) – Nasenlöcher (1.900 m) – Hintere Öhrligrueb (2.121 m) – unterhalb Girenspitz (2.446) – Himmelsleiter – Säntis (2.502 m)
9 km, 1.300 Höhenmeter, 4 Std. Gehzeit
2019 waren wir noch mangels Ausrüstung an einem Altschneefeld gescheitert und mussten ein wirklich lange Runde drehen, jetzt Anfang September war der Schnee kein Thema mehr und die Tour via Himmelsleiter auf den Säntis hat prächtig geklappt. Spaziergang ist die Tour keine: Vor allem die Passagen bei den Nasenlöchern erfordern absolute Trittsicherheit, im Absturzgelände gibt es Kletterpassagen im 1. und unteren 2. Grad. Auch der Anstieg zum Säntis und die Himmelsleiter setzt sicheres Bewegen am Fels voraus, auch wenn sehr viel Metall verbaut wurde.
Am Ausgangspunkt Schwägalp empfiehlt sich an schönen Wochenendtagen ein frühes Eintreffen – es sind schon sehr, sehr viele Leute da unterwegs. Die ersten 4 Kilometer am Säntisstock entlang nach Osten sind flaches Gelände – perfekt zum eingehen. Gut markiert und deutlich als „alpiner Steig“ gekennzeichnet zweigt der Weg in Richtung Nasenlöcher dann nach Süden ab. Sehr schnell wird’s da sehr steil – und das auf einem rutschigen, feuchten, erdig-schottrigem Steig, der in sehr steilem Wiesengelände verläuft. Direkt nach den Nasenlöchern sind 2 mit Ketten gesicherte, teils beinahe senkrechte Passagen. Wenn die erfolgreich gemeistert sind, sind die größten technischen Herausforderungen der Tour gemeistert – hinunter mag diesen Weg definitiv niemand gehen …
Durch die Hintere Öhrligrueb geht es auf Schotter und über eine einfach Kletterstelle unter dem Öhrlikopf durch auf ein Karstplateau. In den Kalk des Säntisstocks haben sich dort viele Löcher und Dolinen hineingefressen – besondere Vorsicht ist geboten, wenn dort noch eine Restschneefläche vorhanden ist. Ohne nennenswerten Höhengewinn geht man etwa 1,5 Kilometer über dieses Plateau nach Westen, ehe der Schlussanstieg zum Säntis beginnt. In dieser Gegend konnten wir heute 5 Steinböcke unmittelbar oberhalb des Wegs beobachten, die sich durch die Wanderer nicht stören ließen.
Im Schotter und später auf einem intensiv ausgebauten Steig im Fels geht man weiter bis auf ein kleines Joch, an dem sich der Weg unter dem Girenspitz mit dem deutlich kürzeren Normalweg von der Schwägalp herauf vereinigt. Jetzt wartet noch die Himmelsleiter, die sehr steil im Fels, mit Trittstufen und großteils 2 Stahlseilen gesichert, zur Bergstation der Säntisbahn führt.
Beim Wetterhäuschen am Gipfel war trotz der Menschenmengen gut Platz für die Mittagsrast – angesichts der Völkerwanderung auf dem Normalweg haben wir auf den Abstieg verzichtet und die 38 Franken für die Talfahrt mit der Bahn investiert. Die Zeit am Gipfel war jede Minute wert, der Blick bis zum Bodensee bzw. zum Altmann und sogar zum Piz Palü ist beeindruckend.
Route
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Höhenprofil
Download: Säntis 2023 09 03 Höhenprofil.pdf