Misthaufen (2.436 m)

Wanderparkplatz an der Lutz (932 m) – Bad Rothenbrunnen (1.010 m) – Gadenalpe (1.317 m) – Matonaalpe (1.673 m) – Gadnergschröf – Misthaufen (2.436 m) – retour wie Aufstieg
22 km, 1.650 Höhenmeter, 8:00 Std. Gehzeit

Eine richtige Herausforderung ist die Tour auf den Misthaufen – ein etwas despektierlicher Name für einen speziellen Berg. Die Kastenform des Berges mit seinen steilen Abbrüchen und der leicht schrägen Gipfelfläche führte wohl zu dem ungewöhnlichen Namen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man alleine in dieser praktisch unberührten Gegend ist, ist sehr, sehr hoch …

Die Herausforderungen sind mannigfaltig: Über 1.600 Höhenmeter und knapp 22 Kilometer sind nur in guter Verfassung zu bewältigen. Nachdem in etwa die Hälfte der Wegstrecke (ab der Matonaalpe) wegfrei zu bewältigen ist und das Gadnergschröf in seiner Schönheit sehr unübersichtlich ist, stellt die Tour hohe Anforderungen an das Orientierungsvermögen. Und zu guter Letzt sind 3 Kletterstellen (UIAA I-II) zu bewältigen.

Kurz nach dem Start passiert man das Gasthaus Bad Rothenbrunnen, von wo es durch das ursprüngliche Gadental weiter nach oben geht. Das Gadental ist in seiner Gesamtheit Teil der Kernzone des Biosphärenparks Großes Walsertal, Bilder von der Strecke bis zur Matonaalpe gibt es bei unserem Beitrag zur Tour auf die Wangspitze vor ein paar Wochen.

Ein paar Meter nach der Matonaalpe zweigt ein gut sichtbarer Hirtenpfad nach Süden ab, der bis ins stark verkarstete Gadnergschröf führt. In einer wellig-rippigen Landschaft, in der bei Nebel die Orientierung unmöglich sein dürfte, fällt es schwer, den Überblick zu behalten – bei jeder Erhöhung lohnt es sich zu kontrollieren, ob man noch in der richtigen Richtung unterwegs ist. Während der in etwa 500 Höhenmeter schwindet die Vegetation mehr und mehr – Wasser gibt es so gut wie keines.

Der Misthaufen benötigt dann noch einmal Orientierungsgeschick: Nach Süden stürzen hohe und wild zerklüftete Felsmauern ab, nach Norden gibt es einen Durchschlupf, der in einfacher Kletterei zum Nordwestgrat und weiter zum Gipfel führt. Hilfreich sind dabei vereinzelte Steinmännchen sowie einige wenige weiße Pfeile/Punkte. Die erste Kletterstelle ist ein schmaler Kamin, die zweite ein Felsband und nach der dritten erreicht man ein Geröllfeld, an dessen Ende ein breites Gipfelplateau wartet.

Das Kreuz ist nicht am höchsten Punkt aufgestellt – es lohnt sich, über das Plateau weiter an den südlichen Rand zu gehen, von wo der Rundumblick jede Mühe vergessen lässt: Die „Rückseite“ der Roten Wand, Zitterklapfen, Widderstein, … in der Ferne Piz Buin und Säntis … und ein Loch in der Felswand in Richtung Rote Wand.

 

Route

Downloads: Misthaufen 2020 08 08 Route.pdf, Misthaufen 2020 08 08.GPX (zip)

Höhenprofil

Download: Misthaufen 2020 08 08 Höhenprofil.pdf

Sebastian Verfasst von: