Gestern bzw. heute haben wir uns einen langgehegten Traum erfüllt – wir wollten schon seit ewigen Zeiten mal beim Sonnenaufgang auf der Kanisfluh sein (ist ja ein Klassiker). Im Gegensatz zu dem, was eigentlich sonst so üblich ist, wollten wir das allerdings mit einer Übernachtung am Gipfel verbinden – gibt ja viel mehr Stimmungen, die man erleben sollte, als „nur“ den Sonnenaufgang 😉
Die Vorzeichen standen grundsätzlich gut: Der Hochsommer hatte in Vorarlberg Einzug gehalten, der Wetterbericht versprach eine garantiert niederschlagsfreie Nacht. Allerdings hielt sich die Restbewölkung von der letzten Nacht sehr hartnäckig, erst kurz vor 17:00 Uhr schien es eindeutig so zu sein, dass sich die Wolken noch auflösen werden – macht ja alles keinen Sinn, wenn man am Gipfel nichts sieht …
So war es zum Glück dann auch, als wir kurz nach 19:00 Uhr unser Auto am Parkplatz des Alpengasthofs Edelweiß zwischen Au und Damüls abstellten. In der Abendhitze waren die in etwa 550 Höhenmeter dann trotz schweren Gepäcks in gut einer Stunde absolviert, wir sind gerade noch rechtzeitig oben angekommen.
Am Gipfel selber bieten sich eigentlich nur 2 schmale, ebene Schlafplätze an – zu dritt wird’s schon sehr eng, weil’s rund um den Gipfel doch steil bergab geht und keiner in der Nacht den Hang hinunterrollen will, nur weil er sich im Schlaf umdreht …
Kaum war die Sonne weg, ging die Temperatur auch schon rasch nach unten – irgendwas zwischen 5 und 10 Grad wird’s wohl auf knapp über 2.000 Meter gehabt haben. Isomatte aufgeblasen, Schlafsack drauf und (wie sich im Lauf der Nacht zeigen sollte sehr wichtig) Biwacksack rund um den Schlafsack. Eine halbe Stunde nach Mitternacht hat sich nämlich der Wind zu Wort gemeldet – da waren wir um die dichte Hülle sehr froh.
Sonnenaufgang war für 05:33 Uhr angesagt – zum Glück sind wir schon beinahe 90 Minuten vorher aufgewacht, da zeigte sich nämlich schon der erste Farbschimmer am Horizont. Ein rascher Blick nach unten – die ersten 5 Stirnlampen kamen auch schon den Berg hoch. Rasch zusammengepackt, Tee herausgeholt und dann 90 Minuten lang die verschiedensten Stimmungen ausgekostet. Trotz der letztlich 25 Leute am Gipfel … den Sonnenuntergang und vor allem den Sternenhimmel (ohne Lichtverschmutzung) hatten wir komplett für uns alleine …
Geniale Bilder! Eine Nacht in den Bergen ist einfach nur schön. Kleiner Tip, unterhalb des Gipfels (südseitig, vielleicht 50m die Wiese runter) gib es eine schöne Mulde…ganz ohne Steine, dafür schön windgeschützt 🙂
Schöne Grüße aus dem Bregenzerwald
Rebecca
Danke für den Tipp … Der Wind war zum Glück nicht so dramatisch, dass es oben nicht gegangen wäre … Und beim Kreuz zu liegen hat schon was 😉
Wow, sehr cool! Die Übernachtung auf der Kanisfluh steht bei mir auch auf der Liste, bisher hab ich es leider noch nicht geschafft.
Schöne Grüße,
Martin