Westliche Plattenspitze (2.883 m)

Vermuntstausee (1.750 m) – Saarbrücker Hütte (2.538 m) – Seelücke (2.776 m) – Seegletscher – Plattenjoch (2.728 m) – Westliche Plattenspitze (2.883 m) – retour wie Aufstieg
17,5 km, 1.550 Höhenmeter, 6:00 Std. Gehzeit

Die Silvretta beeindruckt mit zackigen, schroffen Gipfeln – die Tour zur Westlichen Plattenspitze bietet jede Menge davon. Viele der umliegenden Gipfel wie beispielsweise das Große Seehorn oder der Großlitzner sind deutlich herausfordernder, eine normale Wanderung ist die Plattenspitze aber definitiv nicht. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind für den Aufstieg ab dem Plattenjoch zum Gipfel absolut nötig. Der Rest der Tour liegt am Weg von der Tübinger Hütte über die Saarbrücker Hütte weiter zum Silvrettastausee bzw. zur Wiesbadener Hütte und ist (körperliche Fitness vorausgesetzt) leicht machbar.

Vom Vermuntstausee startend muss man zuerst knapp 800 Höhenmeter vorwiegend auf einem Güterweg bis zur Saarbrücker Hütte hinter sich bringen. Die Saarbrücker Hütte glänzt nicht nur durch eine idyllische, prominente Lage auf einem kleinen Vorsprung sondern auch durch einen unbehinderten Blick auf imposante Bergzacken – Großlitzner und Großes Seehorn begleiten einen schon am Weg zur Hütte. Kurz unterhalb der Hütte zweigt der Weg zur Seelücke links ab – nach gut 1.000 Höhenmetern hat der Aufstieg vorerst ein Ende.

Es geht nämlich am sich immer weiter zurückziehenden Seegletscher, dessen Schmelzwasser sich im Schottensee sammelt, vorbei in etwa 200 Höhenmeter hinunter, ehe die nächsten 150 Höhenmeter Aufstieg zum Plattenjoch warten. Das Stück von der Seelücke bis zum Plattenjoch befindet sich auf Schweizer Staatsgebiet. Im Abstieg kamen uns ein paar Wanderer mit aufgesetztem Helm entgegen – die Erklärung dafür: Eine kleine Gruppe Steinböcke oberhalb des Wegs, die wohl einige Steine gelöst hatten, die auf den Weg hinunterfielen. Bis wir zu ihnen kamen, lagen sie allerdings schon ruhig in der Sonne.

Ab dem Plattenjoch wird es deutlich spannender, der weitere Weg ist mit „ungesicherter, unmarkierter Steig“ angeschrieben. Die Orientierung ist allerdings nicht besonders schwer, nachdem nach wie vor alte Markierungen (rote Punkte) vorhanden sind. In leichter Blockkraxelei geht es bis praktisch zum Gipfel, vor dem noch eine kurze, ausgesetzte Stelle wartet.

Nachdem die prognostizierten Quellwolken bedrohlich in die Höhe wuchsen, haben wir am Gipfel ohne Rast gleich wieder kehrtgemacht und konnten den Ausblick auf die umliegende Gipfelwelt (vor allem Großes und Kleines Seehorn beeindrucken) nur kurz genießen. Zügig sind wir wieder zurück bis zur Saarbrücker Hütte gegangen, wo wir den nächsten Vorzug der Hütte genießen konnten: Die ausgezeichnete Küche.

 

Route

Downloads: Westliche Plattenspitze 2020 09 11 Route.pdf, Westliche Plattenspitze 2020 09 11.GPX (zip)

Höhenprofil

Download: Westliche Plattenspitze 2020 09 11 Höhenprofil.pdf

Sebastian Verfasst von: