Ballunspitze Klettersteig (2.671 m)

Straße beim Zeinislift (1.830 m) – Faulbrunnalpe (1.940 m) – Bergstation Birkhahnbahn (2.045 m) – Klettersteig Silvapark (380 Höhenmeter) – Ballunspitze (2.671 m) – Bergstation Birkhahnbahn – Faulbrunnalpe – Straße
8 km, 850 Höhenmeter, 4 Std. Gehzeit

Das mit Abstand lässigste Gipfelkreuz Vorarlbergs steht auf der Landesgrenze zwischen Vorarlberg und Tirol: Das Kreuz der Ballunspitze steht auf einem waagrechten Felszacken mit ziemlich viel Luft darunter … Erreichbar ist der Gipfel über einen prächtig angelegten Klettersteig oder einen unversicherten, unmarkierten Steig. Ohne Klettersteigausrüstung kommt man allerdings guten Gewissens nicht bis zum Gipfel.

Für den Ausgangspunkt gäbe es ein paar Varianten: Ein kostenpflichtiger Parkplatz in der Nähe der Bergstation der Alpkogelbahn, den man über eine Schotterstraße erreicht, oder die Bergstation der Birkhahnbahn (die allerdings zumindest im heurigen Sommer nicht in Betrieb ist) oder so wie wir direkt von der Straße weg (wenn man ein Fleckchen findet, wo man sein Auto loswird).

Nach ca. 450 Höhenmetern Zustieg erreicht man den Einstieg zum Silvapark-Klettersteig, der auf ca. 2.290 Metern Seehöhe liegt. Gleich zu Beginn wartet eine ziemlich schwierige Wand (C – Topo siehe zB bei bergsteigen.com) – gut so, weil wer hier schon ernste Probleme hat, sollte gleich umkehren. Weiter oben gibt es zwei leicht überhängende Stellen (C/D) – und es gibt keinen Notausstieg. In griffigem Silvrettakristallin angelegt, kommt der Steig ohne viel Eisen aus – Tritte gibt es allerdings sehr oft keine oder nur ganz kleine, sehr häufig ist man nur auf Reibung unterwegs. Bei Nässe dürfte der Steig absolut nicht empfehlenswert sein – auch wegen des Abstiegs, den wir mit T5 bewerten würden.

Abgesehen von den beiden erwähnten Schlüsselstellen pendelt die Schwierigkeit zwischen A und C, immer wieder ermöglicht Gehgelände kurze Erholungsphasen. Dennoch sollte man für den Steig schon recht fit sein, kleinere Personen tun sich immer wieder schwer, manche Passagen zu meistern. Insgesamt ist der Steig definitiv nicht für Anfänger geeignet.

Der Blick am Gipfel ist einfach nur sensationell: Die Gletscher der Silvretta, die schroffen Gipfel des Rätikons und der Kops-Stausee. Der Weg hinunter darf keineswegs unterschätzt werden – unmarkiert und unversichert (allerdings an kritischen Stellen mit Klammern entschärft) geht es nach unten – Ausrutscher würden in aller Regel fatal enden. Man sollte also nicht auf dem letzten Zacken zum Gipfel kommen – ein paar Körner sind für den Abstieg eindeutig noch nötig.

Ballunspitze 2021 08 20