Gargellen/Vergalden (1.462 m) – Madrisahütte (1.660 m) – Valzifenzalpe (1.693 m) – Ober Valzifenzalpie (1.838 m) – Schlappiner Joch (2.203 m) – Schlappiner Spitz (2.442 m) – retour wie Aufstieg
14 km, 1.000 Höhenmeter, 4:00 Std. Gehzeit
Der Schlappiner Spitz ist eine Tour, die zumindest ab dem Schlappiner Joch wohl nie überlaufen sein wird. Zwar verläuft eine Transalproute durch das Valzifenztal (am Rückweg sind uns einige Mountainbiker begegnet), doch nachdem man ab dem Joch wegfrei unterwegs ist und zudem der Gipfelzustieg nicht ganz trivial ist, wird die große Masse an Beggehern dort nicht unterwegs sein. Dabei ist der Schlappiner Spitz ein wirklich lässiger Gipfel …
Ausgangspunkt ist der letzte Parkplatz am Ortsende von Gargellen (nach dem großen Parkplatz der Bergbahn). Nach einem Stück auf einem schön angelegten Weglein entlang des Valzifenzbaches läuft man mit leichtem Höhengewinn auf einer abwechselnd geschotterten und geteerten Straße das Valzifenztal nach hinten – ob der landschaftlichen Schönheit der steilen Hänge unter der Madrisa und den Ritzenspitzen tut der Untergang dem Genuss aber keinen Abbruch. Man kann sich im Sommer gut vorstellen, dass die Lawinengefahr für eine Skitour auf die Rotbühelspitze oder die Paschianiköpfe recht niedrig sein sollte.
Kurz vor der Ober Valzifenzalpe biegt man von diesem Fahrweg über ein kleines Brücklein nach Südsüdwesten ab – gut 400 Höhenmeter Aufstieg auf das Schlappiner Joch warten (geradeaus würde es in Richtung Tübinger Hütte weitergehen). In Serpentinen geht es durch Grünerlen und eine Unmenge an Alpenrosen nach oben zur Landesgrenze – am Joch betritt man Schweizer Staatsgebiet.
Ab dem Joch wird’s etwas spannender – wir sind der Empfehlung des Rother-Wanderführers folgend ohne Hohengewinn-/verlust auf einer Wegspur nach Südosten weitergegangen, um dann nach einer 90-Grad-Wendung nach Nordosten wegfrei über steile Wiesen und leichtes Blockgelände weiter aufzusteigen. Im Abstieg bzw. mit dem Blick von oben haben wir allerdings festgestellt, dass es eigentlich netter wäre, direkt am Joch in östlicher Richtung über die Wiesen aufzusteigen – die beiden Routen treffen dann unterhalb der schwierigen Passagen zusammen.
Schwierig bedeutet zunächst einmal, dass es nach dem Blockgelände sehr steile Wiesenhänge nach oben geht, wobei Trittspuren Orientierung bieten. Von unten sieht man drei Spitzen – der sinnvollste Zustieg zielt auf die mittlere (wir kamen etwas von rechts und sind von unten gesehen dann links hinuntergegangen). Am mittleren Spitz muss man rechts vorbei hinaufgehen, um auf ein Joch zu kommen: Nach rechts (Osten) käme man auf eine kleinen Kopf, um den mittleren Spitz hinten (Norden) herum führt der Zustieg auf den Schlappiner Spitz.
Zwei kurze Passagen, in denen man sich durchaus mit den Händen festhalten darf, später kommt man auf den kleinen Gipfel. In der Ferne leuchten die Schneefelder der Bernina weiß vom Horizont, kein Berg versperrt den Blick auf diesem freistehenden Gipfel.
Route
Downloads: Schlappiner Spitz 2021 07 10 Route.pdf, Schlappiner Spitz 2021 07 10.GPX (zip)