Klösterle (1.073 m) – Wasserfall Wäldletobel – Batzigalpe (ca. 1.650 m) – Blisadona (2.149 m) – retour wie Aufstieg
12 km, 1.100 Höhenmeter, 4:15 Std. Gehzeit
Um in Vorarlberg noch Berge zu finden, die wir noch nicht kennen, müssen wir langsam aber sicher kreativ werden … Die Blisadona ist ein so gut wie unbekannter Aussichtsberg, der am Rand des Europaschutzgebietes Klostertaler Bergwälder liegt. Wie selten sich jemand auf den unmittelbaren Nachbarn der Rohnspitze „verirrt“, zeigt das Gipfelbuch – nur 5 Einträge im gesamten Monat.
Warum so wenige Leute auf die Blisadona gehen, ist recht schnell erklärt: Der Weg wird schon länger nicht mehr gepflegt, er ist teilweise schon recht weit zugewachsen. Die schwierige Orientierung wird durch nur wenig alte Markierungen (rote Punkte) erleichtert – bereits der Einstieg ist schwer zu finden. Der großteils erdige Weg ist zudem teilweise recht rutschig (es hatte gestern noch geregnet) – Trittsicherheit ist ohnehin ein Muss, mit der Restnässe noch viel mehr. Fehltritte hätten jedenfalls sehr unangenehme Folgen …
Startpunkt ist bei der Kirche in Klösterle, gegenüber dem Gasthof Engel sind wir vor dem Bach (für den wir trotz intensiver Recherche keinen Namen gefunden haben) links abgebogen (man könnte allerdings auch direkt nach dem Bach abbiegen – laut Karte müsste das dann ein Güterweg sein). So sind wir auf einem schmalen Pfad, der mit einem kurzen Waldlehrpfad begann, unter der alten Eisenbahnbrücke durch das Wäldletobel hochgestiegen. Unterwegs kann man mit einem sehr kurzen Abstecher zu einem sehenswerten Wasserfall gelangen.
Nach gut 200 Höhenmetern vereinigt sich der Pfad mit dem vorhin angesprochenen Güterweg, dem man bis auf das Gebiet der Batzigalpe folgt. Auf 1.650 Metern wird es dann erstmals richtig spannend: Man verlässt den Wanderweg nach Osten in Richtung Gipstäli, quert ein breites Bachbett und beginnt zu suchen. Der Weg führt die Westflanke der Blisadona hoch – der Einstieg ist allerdings alles andere als einfach zu finden.
Der Weg führt im Zickzack, teils zugewachsen, teils durch Latschen und anderes Gestrüpp hoch – an manchen Stellen ist hier schon Trittsicherheit gefragt, weil es kleinere Rutsche gab. Der Orientierung dienen alte Wegspuren und seltene Markierungen – an manchen Latschen waren zudem kleine Stücke Absperrband angebracht. Auf in etwa 1.900 Metern ist das steilste Stück geschafft, man beginnt einen Nordhang ansteigend zu queren. Schottrig-erdig, auf schmalen Trittspuren, an 2 Stellen mit nicht vertrauenserweckenden Stahlseilen gesichert – hier ist vor allem im Abstieg Trittsicherheit und Erfahrung gefragt.
Die Orientierung wird weiterhin dadurch erschwert, dass man das Gipfelkreuz nicht sieht. Der Grund dafür wird klar, sobald man oben ist – am breiten Grasrücken des Gipfels steht es nämlich nicht sondern erst 20 Meter weiter unten auf einem ausgesetzten Aussichtspunkt. Hier heroben wird man von einer prächtigen Aussicht belohnt: Drei Türme, Zimba, Rohnspitze, Kaltenberg, Maroiköpfe, der Tiefblick ins Klosteral, Spullersee, und und und …
Absolut erwähnenswert sind Flora und Fauna: Eisenhut, Knabenkraut, bewimperte Alpenrose, Kohlröschen und Teufelskralle wechseln sich auf dem Kalk ab. Alpensalamander, Kröten und Gemsen sind uns begegnet, Kreuzottern sollen hier auch öfters zu sehen sein.
Route
Downloads: Blisadona 2020 07 25 Route.pdf, Blisadona 2020 07 25.GPX (zip)
Höhenprofil
Download: Blisadona 2020 07 25 Höhenprofil.pdf