Bielerhöhe/Silvretta-Stausee (2.034 m) – Moasboda/Maißboden (2.358 m) – (Große) Vallüla (2.813 m) – retour wie Aufstieg
8 km, 800 Höhenmeter, 4:15 Std. Gehzeit
2018 hatten wir auch ohne Gipfelerfolg an der Vallüla unglaublich viel Glück, dass die Tour nicht direkt im Spital endete. Der Idee folgend, dass die steile Rinne einfacher zu gehen ist, wenn man sich nicht im Schotter hochwühlt sondern im Schnee stapfen kann, waren wir Mitte Juni unterwegs. Besagter Schnee wurde uns beinahe zum Verhängnis – ein Ausrutscher endete mit einem blauen Auge und einem (wie sich später herausstellte) gebrochenen Finger.
Heute ging es uns viel besser – den Unfall wollten wir nicht auf uns sitzen lassen, wir wollten unbedingt das unglaubliche Panorama am Gipfel genießen. Die Rundumsicht auf dem alleinstehenden Berg bietet Tiefblicke ins Montafon und den Ausblick auf die Spitzen des Lechquellengebirges, des Verwalls und der Silvretta. Doch vor diesem Blick ist ein herausfordernder Aufstieg zu bewältigen, der nichts für Anfänger ist. Rutschiger Schotter, Steinschlag, ausgesetzte Kletterei im unteren II. Grad, eine stellenweise herausfordernde Orientierung, …
Von der Bielerhöhe orientiert man sich zuerst in Richtung Bielerkopf – der steile Anstieg wurde gerade neu gerichtet und ist nun deutlich angenehmer zu gehen. Am ersten flachen Zwischenstück geht man nicht weiter zum Bielerkopf (könnte man alternativ allerdings durchaus auch machen – dann kommen noch mal knapp 200 Höhenmeter zur Tour dazu) sondern nach Osten weiter in Richtung Maißboden. Hier hat der Wegebautrupp des Alpenvereins Vorarlberg ganze Arbeit geleistet – letztes Jahr war der Weg noch gesperrt. Sollte er gesperrt sein, ist dieser Hinweis absolut ernst zu nehmen. Der Weg verläuft in deinem steilen Wiesenhang, der immer wieder wegrutscht.
Der „richtige“ Aufstieg startet dann im Blockgelände unterhalb der Kleinen Vallüla, ehe man die zu Beginn angesprochene steile Rinne erreicht. Sie ist unter anderem wegen der Berggänger am Gipfelaufbau darüber und wegen der Steinböcke, die sich heute leider nicht blicken ließen, steinschlaggefährdet – ein Helm ist hier sicher keine falsche Entscheidung. Die Rinne ist mit rutschigem Schotter gefüllt, behutsames Gehen lautet die Devise.
Am oberen Ende der Rinne erwartet einen ein großer Steinblock, den man links und rechts umgehen könnte. Die Trittspuren und alten roten Markierungspunkte weisen einen Weg, der diesen Klotz in Aufstiegsrichtung links angeht, nach etwa einem Drittel nach rechts quert und rechts die Rinne bis zu einem kleinen Joch hinaufführt. An dieser Stelle wartet die größte Herausforderung, was die Orientierung betrifft – 2018 haben wir hier den Weg nicht gefunden. Man geht etwa 50 Meter bergab bis zu einem roten Markierungspunkt auf einem größeren Felsen. Direkt unter diesem Fels geht man unten um ihn herum und gleich danach hinauf. Alle anderen theoretisch möglichen Alternativen sind deutlich schwerer.
Von da an geht es in einem Mix aus Kletterstellen und Gehgelände zuerst nordseitig und dann auf die Südseite wechselnd nach oben. Das alles in astreinem Absturzgelände …
Route
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Höhenprofil
Download: Vallüla 2023 09 10 Höhenprofil.pdf