Alvier (2.343 m)

Berggasthaus Palfries (1.700 m) – Alvier (2.343 m) – Barbielergrat – Stofel (1.472 m) – Hinterlabria (1.650 m) – Berggasthaus Palfries
13 km, 1.200 Höhenmeter, 4:30 Std. Gehzeit

Spannende und durchaus herausfordernde Tour im Werdenberg … Weil der Alvier in fast alle Richtungen alleine steht, reicht der Blick im Gipfelbereich sehr weit: Walensee und Churfirsten nach Westen, nach Norden der Alpstein mit Säntis und Altmann, nach Osten die Berge Liechtensteins und im Süden der Pizol … Wir haben eine Runde rund um Alvier und Gauschla gedreht – eine Runde, die ziemlich fies ist, weil am Ende noch knapp 400 Höhenmeter Anstieg warten.

Bis man diesen Blick genießen darf, warten allerdings ein paar Herausforderungen: Beim Berggasthaus Palfries gibt es einen großen Parkplatz (CHF 10 Tagesgebühr – weit unten am Parkautomat oder oben am Parkplatz selbst zu bezahlen, möglich ist auch die Bezahlung mit der App Parkingpay, oben am Parkplatz gibt es guten Empfang) – die Straße dorthin ist allerdings lang, steil und schmal. Kurz vor dem Berggasthaus müssen auch Autos die Köpfe einziehen und auf die Ampel achten: Unter der Gondel der Seilbahn Palfries hat kein Auto Platz. Mit der Bahn könnte man von Ragnatsch nach oben fahren. Natürlich könnte man die knapp 1.300 Höhenmeter aus dem Rheintal auch mit Muskelkraft bewältigen.

Vom Parkplatz weg kann man sich eigentlich nicht verlaufen – es geht nur ein Weg weg, der zudem am Start gut beschildert ist. Nach einigen Minuten mit angenehmer Steigung zum Aufwärmen, wird’s richtig steil – steht man vor der beeindruckenden Felsflanke, glaubt man nicht, dass es einen Weg gibt, bei dem man kein Seil braucht. Doch zwischendrin gibt es einen Grashang, auf dem der Weg sehr steil in Serpentinen nach oben führt. Von hier bis zur Alvierhütte, die nur 3 Meter unterhalb des Gipfels liegt, ist absolute Konzentration und Trittsicherheit nötig, Schwindelfreiheit schadet nicht: Fehltritte, Stolperer und Ausrutscher haben mit großer Wahrscheinlichkeit fatale Folgen – am steilen Gras wird man einen Sturz nicht fangen können, unter den Grashängen sind senkrechte Felswände.

Die obere Hälfte dieses ersten Anstiegs liegt im Schatten – im Spätherbst oder rund um den ersten Schneefall könnte Eisglätte hier zum Problem werden. Der Weg ist ein Mix aus Erde, Schotter und Fels – bei Nässe dürften große Teile ziemlich rutschig sein. Etwa 500 Höhenmeter vom Parkplatz entfernt wurde ein Kamin mit einer Holzleiter entschärft – auf dem Jochlein darüber darf man einen prächtigen Blick auf den Walensee zwischen den Felsen hindurch genießen. Die letzten Höhenmeter erfordern noch einmal viel Konzentration, ehe man sich bei der Alvierhütte, auf einem nach Westen vorgelagerten Gipfelchen oder dem Hauptgipfel erholen kann.

Die weitere Route führt zuerst steil aber weniger schwierig als der Aufstieg zum Barbielergrat in Richtung Nordost nach unten, weiter absteigend geht es nach Südwesten in Richtung Stofel deutlich flacher weiter. Kurz nach der Alp Stofel wird es wieder haarig: Direkt nach einem 50-Meter-Anstieg führt der Weg durch die Felsen, wobei der Weg an einer Stelle weggebrochen ist und man ein Lücke über einer 10-Meter-Wand mit einem großen Schritt mit der Hand an einem Stahlseil überwinden muss. Kurz danach wartet ein breiter Kamin, der mit einer Eisenleiter und mehreren Stahlseilen begehbar gemacht wurde.

Ein gut gepflegter Weg durch ein Feuchtgebiet, unterbrochen von kurzen Abschnitten auf der Straße, führt über 2 Rücken nach oben. Wieder auf 1.775 Metern angekommen, wartet ein Premium-Rastplatz: Mit einem Zirbenwäldchen im Rücken kann man noch einmal den Ausblick auf die Churfirsten genießen.

Die Rundtour sollte sinnvollerweise im Uhrzeigersinn gegangen werden – die Nordostflanke ist weniger steil. Geht man zudem auf der Südostseite nicht die höchstgelegene Querungsmöglichkeit, erspart man sich möglicherweise auch die technischen Schwierigkeiten am Rückweg, muss aber mehr Höhenmeter in Kauf nehmen.

 

Route

Downloads: Alvier 2022 09 05 Route.pdf, Alvier 2022 09 05.gpx (zip)

Höhenprofil

Download: Alvier 2022 09 05 Höhenprofil.pdf

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