Tiroler Scharte (2.935 m)

Bielerhöhe (2.037 m) – Bieltal – Radsattel (2.652 m) – Tiroler Scharte (2.935 m) – Wiesbadener Hütte (2.443 m) – Ochsental – Bielerhöhe
20 km, 1.250 Höhenmeter, 6:00 Std. Gehzeit

Nicht immer erreicht man das Gipfelziel, das man sich vorgenommen hatte: Heute mussten wir auf den Gipfel des Ochsenkopfs (3.057 m) verzichten und gut 100 Höhenmeter unterhalb, an der Tiroler Scharte, abbrechen. Vorwiegender Grund war die Schneelage, die wir etwas unterschätzt hatten – wir sind vor einem steilen Schneehang gestanden, bei dem ein Ausrutschen wohl eine sehr lange „Talfahrt“ zur Folge gehabt hätte. Mit Steigeisen und Pickel wäre es einen Versuch wert gewesen – mit Grödel und Stöcken erschien es uns zu riskant. Zudem hatte der Wind unangenehm an Stärke gewonnen …

Die Idee ist trotz des Scheiterns sicher eine gute, wenn auch eine ziemlich anstrengende. Von der Bielerhöhe sind wir durch das malerische Bieltal bis auf den Radsattel gestiegen und von dort dann weiter in Richtung Wiesbadener Hütte etwa 150 Höhenmeter abgestiegen. Knapp oberhalb der Hütte zweigt der Weg in Richtung Tiroler Scharte bzw. Jamtalferner ab. Über ein paar Steilstufen steigt man wieder gut 400 Höhenmeter auf – unter der Schneedecke, die wir heute in diesem recht breiten Tal angetroffen haben, sollte eigentlich der Tiroler Gletscher sein, der aber nicht mehr vorhanden sein dürfte.

An der Tiroler Scharte angekommen, standen wir an der Tiroler Landesgrenze mit dem Blick auf den Jamtalferner vor dem oben geschilderten Dilemma. Retour zur Wiesbadener Hütte hieß die Konsequenz – dort mussten wir die leeren Speicher mit einem leckeren Kaiserschmarrn auffüllen. Auf der Terrasse genießt man einen herrlichen Blick auf Piz Buin, Silvrettahorn und den Ochsentaler Gletscher, der laut AV-Gletscherbericht mit 85 (2019) und 45 Metern (2020) jeweils in den Top 10 Gletschern mit dem größten Rückgang Österreichs gelandet ist.

Nach der Stärkung haben wir uns für den Abstieg auf der einfachsten Route durch das Ochsental entschieden – vorbei an der Endmoräne, die der Ochsentaler Gletscher am Ende der Kleinen Eiszeit (ca. 1850) hinterlassen hatte, und am Silvretta-Stausee, der je nach Lichteinfall milchig-türkisch glänzt.

 

Route

Downloads: Tiroler Scharte 2021 07 12 Route Überblick.pdf, Tiroler Scharte 2021 07 12 Route Detail.pdf, Tiroler Scharte 2021 07 12.GPX (zip)

Höhenprofil

Download: Tiroler Scharte 2021 07 12 Höhenprofil.pdf

Sebastian Verfasst von: