Formaletsch (2.292 m)

Formarinalpe (1.870 m) – Felsensteig – Freiburger Hütte (1.931 m) – unterhalb Fensterlewand (2.184 m) – Saladinaspitze (Abbruch) – Formaletsch (2.292 m) – Formarinalpe
10 km, 750 Höhenmeter, 3:30 Std. Gehzeit

Man kann definitiv schneller auf den Formaletsch gehen als wir heute 😉 … Geplant wäre ja die Route Formarinsee -> Saladinaspitze -> Formaletsch -> Formarinsee gewesen, das Schneefeld unterhalb des Gipfels der Saladinaspitze hat uns allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Von gegenüber haben wir die Neigung des Schneefelds auf 45 Grad geschätzt (was sich im Nachgang im Vorarlberg Atlas bestätigte) – die Querung im Absturzgelände ohne entsprechende Ausrüstung war uns eindeutig zu heikel. 100 Höhenmeter hätten noch gefehlt, das Risiko war aber zu hoch – müssen wir halt noch einmal herkommen …

Startpunkt ist die Formarinalpe, die bis zum Start der Sommersaison mit dem Auto über die Mautstraße (EUR 20,–) erreichbar ist, während der Saison sinnvoll eigentlich nur mehr mit dem Wanderbus. Wir haben uns für den direkteren Weg zur Freiburger Hütte (der ausgeschilderte „Felsensteig“ ist blau-weiß markiert) entschieden, man könnte auch auf dem Güterweg rund um den See zur Hütte laufen.

An der Hütte wendet man sich ziemlich genau nach Osten und steigt zum ersten Wegweiser hoch, an dem man in Richtung Süden abbiegt (die Saladinaspitze ist ausgeschildert) – den blau-weißen Markierungen folgend geht es unterhalb der Fensterlewand (herzförmige Aussparung im Fels) querend bis zur Saladinaspitze weiter. Der Weg ist deutlich markiert – durch die Schneelage haben wir allerdings nur Teile der Markierungen gefunden und sind großteils querfeldein nach oben gestapft. Es sah sehr danach aus, dass ein Schneebrett im Frühling den Weg ordentlich beschädigt haben dürfte – wir wurden dafür mit Unmengen an Enzianen und Soldanellen belohnt. Das ganze Gebiet ist zudem von Murmeltierbauten durchlöchert – möglicherweise dank der wenigen Wanderer zu diesem frühen Zeitpunkt haben wir auch sehr viele gesehen.

Zurück am vorhin angesprochenen Wegweiser geht es in Richtung Osten (Beschilderung „Steinernes Meer“) weiter. An einem kleinen Tümpel haben wir massenweise Bergmolche gefunden. Auf den Formaletsch führt ein nicht markierter Pfad, der aber am Weg deutlich angeschrieben ist (roter Schriftzug „Form.“ auf einem Stein). Dieser Pfad, der einen schönen Ausblick auf das Steinerne Meer bietet, ist in der oberen Hälfte sehr steil – bei Regen und Nässe wäre eine Begehung auf dem erdigen Untergrund ein riskantes Unterfangen.

Auf dem breiten Gipfelplateu des Formaletsch lässt es sich hervorragend Pause machen. Die Rote Wand liegt mit ihrer spektulären und namensgebenden Südwand in Griffweite vor einem. Der Blick reicht von den schneebedeckten Gipfeln der Silvretta über Sulzfluh, Drei Türme und Roggelskopf bis zu Mohnenfluh und Biberkopf. Für den Abstieg bietet sich die direkte Route zur Formarinalpe an, die wiederum nicht markiert ist – anhand von deutlich ausgeprägten Trittspuren kann man sich meist aber gut orientieren.

Von der Saladinaspitze ist der wirklich gigantische Blick bekannt, vom Formaletsch ist das weniger der Fall – beide Gipfel sind sehr reizvoll, stehen aber zu Unrecht im Schatten ihrer prominenteren Nachbarn.

 

Route

Downloads: Formaletsch 2020 06 13 Route.pdf, Formaletsch 2020 06 13.GPX (zip)

Höhenprofil

Download: Formaletsch 2020 06 13 Höhenprofil.pdf

Sebastian Verfasst von: