Gortipohl (931 m) – Maisäß Manigg (1.354 m) – Alpe Netza (1.854 m) – Grat (2.251 m) – Grappeskopf (2.2.06 m) – Maisäß Sasarscha (1.375 m) – Gortipohl (931 m)
18 km, 1.500 Höhenmeter, 5:45 Std. Gehzeit
Meistens fällt einem mangelhafte Recherche bei der Tourenplanung auf den Kopf – heute sorgte sie für ein unerwartetes Highlight. Die Route im Sinne von Verlauf, Distanz und Höhenmetern war klar – wir hatten aber nicht nach Bildern von der Gegend gesucht … Und so waren wir von der landschaftlichen Schönheit des Tals rund um die Alpe Netza völlig überrascht. Am breiten Talboden fließt der Balbierbach nach unten, ehe er kurz oberhalb von Gortipohl in einem tosenden Wasserfall endet – den spektakulären Talschluss bildet der Valschavieler Maderer. Im Spätfrühling war das Tal fast leer, im Hochsommer könnte der Wormser Höhenweg, der unsere Route teilweise kreuzt, für einige Wanderer sorgen.
Startpunkt ist etwas oberhalb der Kirche von Gortipohl, die ersten paar Schritte bis zu besagtem Wasserfall führen auf einem Güterweg an einem Kinderspielplatz vorbei nach oben – ab dort wird’s zünftig: Auf einem kleinen Weglein, großteils im lichten Fichtenwald, teilweise über kleine Lichtungen „darf“ man auf den ersten 3 Kilometern nicht weniger als 800 Höhenmeter überwinden. Unterwegs passiert man das wunderschön gelegene Maisäß Manigg. Theoretisch könnte man auf knapp 1.250 Metern nach Südosten abzweigen und auf diesem Weg den Grappeskopf erreichen – wir haben nach einer Planänderung am Gipfel den Rückweg über diese Route absolviert.
Nach diesen 800 Höhenmetern tritt man aus dem Wald und das Tal öffnet sich. Vorbei an der Alpe Netza geht man durch das Tal nach hinten: Murmeltiere und Enziane säumen den Weg, ein paar kleine von der Schneeschmelze angeschwollene Bachläufe sind zu queren. Am Talschluss passiert man eine kleine Hochebene, den Austenboden, ehe man einen breiten Rücken erreicht – von dort könnte man nach Osten auf den Valschavieler Maderer gehen oder nach Westen in Richtung Grappeskopf starten. Als erstes geht man über einen kleinen Kopf, der in den Karten sogar als Gipfel verzeichnet ist (Grat, 2.251 m – der höchste Punkt unserer Tour).
Über diesen Rücken geht es durch Flechten und Polster um den Zapfkopf (2.290 m) herum bis zum Grappeskopf. Leider wurde das Wetter entgegen der Prognosen (sonnig, aber nur 5 Grad auf 2.000 Meter) immer schlechter, dazu kam noch ein kalter Nordwind auf. Darum haben wir uns nach einer sehr kurzen Rast am Grappeskopf dazu entschieden, nicht wie geplant in Richtung Norden abzusteigen sondern windgeschützt in Richtung Süden. Zuerst geht es steil auf einem Weglein durch Lawinenverbauungen nach unten, ehe man auf ca. 1.800 Metern einen Forstweg erreicht, dem man bis zum Maisäß Sasarscha folgt. Von da an geht es wieder auf einem schmalen Weg nach unten, bis man auf 1.240 Metern wieder auf die Aufstiegsroute trifft – die Runde ist geschlossen.
Route
Downloads: Grappeskopf 2020 05 30 Route.pdf, Grappeskopf 2020 05 30.GPX (zip)
Höhenprofil
Download: Grappeskopf 2020 05 30 Höhenprofil.pdf