Lusgrind (2.286 m)

Marul Wanderparkplatz (960 m) – Walderlebnispfad Marul – Untere Novaalpe (1.074 m) – Faludrigaalpe (1.715 m) – Schwarze Furka (2.199 m) – Lusgrind (2.286 m) – Schwarze Furka – In der Enge (1.978 m) – Obere Laguzalpe (1.854 m) – Laguzalpe (1.584 m)
15 km, 1.500 Höhenmeter Aufstieg, 800 Höhenmeter Abstieg, 5:00 Std. Gehzeit

Ein ziemlich unberührtes, unbekanntes landschaftliches Kleinod wartet im Großen Walsertal: Das Naturschutzgebiet Faludriga-Nova, Teil der Kernzone des Biosphärenparks Großes Walsertal, ist ein Paradies, das seine Unberührtheit neben den Schutzbestimmungen auch aus der schweren Erreichbarkeit zieht: Die Mautstraße von Marul nach Laguz ist nur mit einem Wanderbus (6 Fahrten täglich) befahrbar – das Faludrigatal selber ist eines der wenigen größeren Seitentäler Vorarlbergs, das nicht mit Forst- und Güterwegen erschlossen ist. Es heißt also die Beine in die Hand nehmen und das Gebiet per pedes zu erkunden. Und das bedeutet vor allem Höhenmeter …

Das Gebiet rund um die Faludrigaalpe ist ein Wildlebensraum par excellence – in den steilen Bergwäldern, dem Latschengürtel, den alpinen Matten und den Schotterfluren fühlen sich Rot- und Schalenwild, Birkhuhn und Schneehuhn wohl. Es steht im Eigentum von Eberhard Baron von Gemmingen-Hornberg (seit 120 Jahren schon gehört dieses Paradies der Familie) – der Baron gilt als Experte für Hochwild und als ausgewiesener Forstfachmann. 1999 wurde das knapp 1.000 Hektar große Gebiet auf die Initiative seines Besitzers unter Naturschutz gestellt und ein besonders schonendes Bejagungskonzept erarbeitet.

Eine der wesentlichen Schutzbestimmungen ist die absolute Wegepflicht – der wegfreie Lusgrind kann nur deswegen bestiegen werden, weil er genau auf der Grenze des Schutzgebiets liegt. Schade, dass wir heute unweit der Schwarzen Furka Touristen antreffen mussten, die trotz eindeutiger Hinweistafeln mit einem freilaufenden Hund unterwegs waren.

Die Tour kann in zwei Richtungen gegangen werden – je nachdem, ob man mehr Affinität zu Bergauf- oder Bergablaufen hat. Wir sind im „Team bergauf“, nach dem Start am Wanderparkplatz Marul folgt man dem schön angelegten Walderlebnispfad, der für Kinder wirklich viel zu bieten hat. Orografisch links des Marulbachs (in manchen Karten auch als Lasanggabach bezeichnet) geht es menschenleer zuerst direkt am Bach und dann immer weiter über den Bach hinauf ansteigend bis zum Faludrigatal. Auf einem breiten Gehweg folgt man dem Faludrigabach zuerst sanft dann steil ansteigend bis zur Faludrigaalpe, bei der man schon knapp 800 Höhenmeter bewältigt hat.

Unter den Schuttfluren der Pitschiköpfe und des Schafbergs (der Kalk lässt grüßen) geht es über Alpenrosenbestandene Matten weiter nach oben bis zum letzten steilen Anstieg auf die Schwarze Furka, auf der sich der Blick auf die Rote Wand (aus einer sehr ungewohnten Perspektive) öffnet. Von der Schwarzen Furka sind es dann nur noch gut 80 Höhenmeter bis zum Querriegel des Lusgrind-Gipfels: Wegfrei aber dank Trittspuren problemlos zu finden, die Hände braucht man allerhöchstens punktuell zum Abstützen.

Alleine am Gipfel kann man bei der Rast einen grandiosen Ausblick auf die Rote Wand und Fernblicke auf die Drei Türme, den Walserkamm, den Zitterklapfen, … genießen. Nach dem Abstieg zur Schwarzen Furka geht es sehr steil hinunter bis der Weg auf den Wanderweg vom Formarinsee trifft. Hier ist nun deutlich mehr Betrieb, bis zur Laguzalpe ist man wohl nur mehr selten alleine.

 

Route

Downloads: Lusgrind 2021 08 21 Route.pdf, Lusgrind 2021 08 21.gpx (zip)

Höhenprofil

Download: Lusgrind 2021 08 21 Höhenprofil.pdf

Sebastian Verfasst von: