Grafenspitze (1.871 m)

Innerwald/Wald am Arlberg (1.100 m) – Dürrenbergwald – Wasserschloss – Grafenspitze (1.871 m) – retour wie Aufstieg
8 km, 800 Höhenmeter, 3:15 Std. Gehzeit

Die Besonderheiten des Europaschutzgebiets Klostertaler Bergwälder zeigen sich auch bei der Tour auf die Grafenspitze: Steile, warme und trockene Südhänge, die im unteren Teil bewaldet sind – der Wald geht weiter oben dann in karstig-schottrige Kalkhalden mit Latschenbewuchs über. Touren auf der Nordseite des Klostertals sind definitiv nichts für sonnige Hochsommertage. Der Fichtenwald (in Richtung Grafenspitze mit einigen wenigen Buchen, Ebereschen und Bergahornen) spendet nicht allzu viel Schatten – und das auch nur für die Hälfte der Höhenmeter.

Durch die 2021 abgeschlossene Sanierung des in den 1920er-Jahren errichteten Spullersee-Kraftwerks hat die Tour viel gewonnen: Die Druckrohrleitung wurde unter die Erde verlegt, in diesem Streifen wird derzeit mit Bergahorn, Buche und Latsche aufgeforstet. Übrig geblieben sind imposante Bauwerke knapp unterhalb der Grafenspitze – die Herausforderungen sämtlicher Bauarbeiten im sehr steilen Gelände lassen sich nur erahnen. Die Türen einer Arbeiterunterkunft oben am Berg sind sperrangelweit offengestanden – da mussten wir fast einen Blick hineinwerfen.

Die Steilheit des Geländes sorgt dafür, dass einerseits Trittsicherheit in der oberen Hälfte absolut nötig ist und andererseits die Durchblutung der Oberschenkel ordentlich angefeuert wird. In steilen Serpentinen führt das Weglein nach oben, im Bereich der (ehemaligen Baustelle) ist teilweise Orientierungsvermögen gefragt. Punktuell wurde der Weg neu angelegt, Markierungen gibt es keine. Dieses Orientierungsvermögen ist auch schon am Start gefragt, die Abzweigung vom Güterweg ist unscheinbar und nicht gekennzeichnet.

Eines der Highlights in den Klostertaler Bergwäldern sind die Blumen: Maiglöckchen, Clusius- und Frühlingsenzian, Seidelbast, Aurikel, Buchsblättrige Kreuzblume und später im Jahr Knabenkräuter lassen sich auf dieser Tour erspähen.

Grafenspitze 2022 05 15