Der Weiße Ring 2019

Der Weiße Ring, das legendäre Skirennen in Lech und Zürs, das über 22 Kilometer, die 5 Lifte und 5 Abfahrten beinhalten, führt, ist jedes Jahr im Jänner ein riesiges Spektakel. 1.000 Teilnehmer versuchen, die Strecke so schnell wie möglich zu bewältigen – der ganze Ort ist ein paar Tage komplett auf den Event ausgerichtet, Medien berichten ausführlich (die letzten beiden Male war sogar ein Heli für Luftaufnahmen vor Ort).

Seit einigen Jahren bin ich mit dabei. Angesichts eines schweren Unfalls heuer beim Rennen (Schien- und Wadenbeinbruch nach Kontakt mit einem Konkurrenten) stellt sich die Frage, warum jemand, der eigentlich keine Skirennen fährt, dieses Risiko auf sich nimmt. Bei anderen kann ich nur mutmaßen, also muss hier meine eigene Psyche reichen …

1.) Wettkampf macht Spaß. Als ehemaliger Leistungssportler ist das wohl Teil meiner DNA: Die Freude, sich mit anderen zu messen. Festzustellen, ob man schneller sein kann als andere. Versuchen, die Zeit oder Platzierung der letzten Teilnahme zu verbessern – sich also mit sich selbst zu messen.
2.) Auch wenn trotz der 20er-Startergruppen, die in einem Intervall von 100 Sekunden am Start auf die Strecke geschickt werden, doch ein bisschen Verkehr rund jeden Starter herrscht, bekommt man die Runde nur durch die Rennteilnahme mal recht leer zu befahren. Man kann sich sicher sein, dass kein schlechter Skifahrer seinen Weg kreuzt.
3.) Warten oder Anstehen bei einem Lift gibt es praktisch nicht. Wenn man mal Pech hat, muss man auf den nächsten oder maximal übernächsten Sessel warten.
4.) In aller Regel sind die Pisten perfekt präpariert – so ideal erlebt man die Runde selten.

2019 waren die Bedingungen so ideal wie schon lange nicht: kompakt, griffig, perfekt präpariert aber auch wegen der Kälte etwas stumpf. Ich selber hatte etwas Pech – kurz vor dem Hexenboden wurden wir angehalten (im Nachgang haben wir von der schweren Verletzung erfahren – darum: weit entfernt von sich darüber ärgern). Im Madloch hatte ich dann das falsche Brillenglas drin – und im ganzen „Schneestaub“ war dann nicht mehr viel zu sehen.

Auch wenn’s jedes Jahr eine ordentliche Herausforderung ist, macht’s immer viel Spaß. Und die Erleichterung, gesund im Ziel zu stehen ist auch jedes Jahr groß. Dafür hilft es unheimlich, nicht das allerletzte Hemd zu risikieren – so wichtig sind Zeit und Platzierung nun auch wieder nicht 😉

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Der Weisse Ring 2019 from NEP Switzerland AG on Vimeo.

© Fotos: sportograf

Sebastian Verfasst von: