Abenteuer Biwakschachtel

Lech (1.445 m) – Gstütalpe (1.845 m) – Stierlochkopf/Biwakschachtel (2.354 m) – Madlochjoch (2.437 m) – Obere Wildgrubenspitze (2.625 m) – Madlochjoch – Biwakschachtel (Übernachtung) – Madlochjoch – Ravensburger Hütte (1.948 m) – Spullersee (1.825 m) – Plattnitzerjochspitze (2.318 m) – Spullersee
gesamt: 22,3 km, 2.160 Höhenmeter, 7:20 Std
Lech – Biwakschachtel: 5,2 km, 900 Höhenmeter, 1:50 Std
Biwakschachtel – Obere Wildgrubenspitze – Biwakschachtel: 3,9 km, 375 Höhenmeter, 1:30 Std
Biwakschachtel – Plattnitzerjochspitze – Spullersee: 13,2 km, 885 Höhenmeter, 4:00 Std

Die Route ist schnell erklärt, die Erlebnisse bei Elkes Geburtstagswunsch-Erfüllungstour brauchen deutlich mehr Platz 😉

Nachdem wir durch Elkes Geburtstag terminlich gebunden waren, blieb die ganze Woche nur die Hoffnung auf zumindest ordentliches Wetter – eine Hoffnung, die sich fast perfekt erfüllte. Föhnwetterlage, am Freitag Morgen noch Regen in Lech, am Nachmittag tröpfelte es noch ganz vereinzelt, der Samstag dann ohnehin nur noch schön. Allerdings sorgte der Föhn für kräftigen Sturm in der Höhe – und für ordentliche Kälte.

Für den Aufstieg zur Biwakschachtel bieten sich im Wesentlichen zwei direkte Wege an – beide führen über die aus dem Winter bekannte Piste vom Madloch: Entweder geht man von Zug aus auf kürzestem (dh steilstem) Weg hinauf oder so wie wir aus dem Ortszentrum von Lech an der Gstütalpe vorbei. Nachdem der Schlüssel für die Biwakschachtel bei Lech Zürs Tourismus („Miete“ 20 Euro, Depot 80 Euro, unbedingt frühzeitig reservieren – Update 2019: Mittlerweile gibt es keinen Schlüssel und keine Reservierung mehr, die Biwakschachtel ist frei zugänglich, es gibt nur einen Holzschieber an der Türe) abzuholen ist, haben wir unser Auto vorher in der Anger-Garage stehen gelassen und sind von dort weg- und am Tourismusbüro vorbeigelaufen. Die knapp 2 Stunden Aufstieg bis zur Biwakschachtel mit dem schweren Gepäck haben sich dann durchaus als Schinderei erwiesen – deshalb haben wir den eigentlich geplanten Abstecher aufs Omeshorn gestrichen und sind mit den schweren Rucksäcken direkt zur Biwakschachtel aufgestiegen.

In der Biwakschachtel haben wir dann den Großteil des Rucksackinhalts deponiert und sind mit leichtem Gepäck weiter über das Madlochjoch und von dort (zuerst wegfrei und dann auf dem von der Ravensburger Hütte heraufkommenden Weg) unschwer zur Oberen Wildgrubenspitze aufgestiegen. Vom Gipfel bot sich im beginnenden Wolkenaufzug ein herrlicher Blick auf Roggalspitze und Spullersee und in die andere Richtung auf die ganzen prominenten Gipfel rund um Lech.

Schnell gingen wir retour zur Biwakschachtel, musste doch im Rest des schnell schwindenden Tageslichts ein kleines Feuerchen mit dem mühsam nach oben geschleppten Brennholz entzündet werden – Käsekrainer schmecken gegrillt definitiv besser. Punktgenau begann es zeitgleich mit dem letzten Bissen zu regnen. Schnell ab in die Biwakschachtel, Teelichter angezündet (gibt ja natürlich keinen Strom) und in die Schlafsäcke gepackt. Draußen heult der Sturm, der Regen prasselt gegen die kleinen Fenster, drinnen hat es gemütliche 5 Grad … Trotzdem haben wir tief und fest geschlafen – so tief, dass wir zu spät aufgewacht sind, um rechtzeitig für den Sonnenaufgang aufs Madlochjoch zu kommen. So mussten wir uns auf die (immer noch sehr ansehnliche) Sonnenaufgangsstimmung am Stierlochkopf selbst beschränken.

In Wind und Kälte sind wir dann recht zeitig in Richtung Madlochjoch bzw. dann über einen steilen Wiesenhang hinunter zur Ravensburger Hütte aufgebrochen. Dank Menschenleere zu Beginn kam uns zwei mal eine Gams recht nahe – beide waren nur minder erfreut uns zu treffen und brachten dies auch fauchend zum Ausdruck. „Frühstück“ (ausgezeichneter Kirsch-Mohn-Kuchen) gab es erst auf der Ravensburger Hütte, wo wir die zweite Routenänderung vornahmen: Eigentlich wollten wir ja auf die Rohnspitze, was uns letztlich mit schweren Rucksäcken und nicht mehr ganz frischen Beinen etwas zu riskant erschien. Stattdessen ging’s dann auf die Plattnitzerjochspitze (teilweise wegfrei, Abzweiger vom Verbindungsweg vom Spuller- zum Formarinsee), deren Gipfelkreuz am etwas niedrigeren Ostgipfel) über einen leicht ausgesetzen Gipfelgrat zu erreichen ist. Direkt vom Spullersee könnte man auch direkt auf den Gipfel klettern – egal auf welchem Weg, der Blick auf Spullersee, Spullerschafberg und Rohnspitze im Vordergrund ist jeden Höhenmeter wert.

Route

Obere Wildgrubenspitze Plattnitzerjochspitze 2015 09 11-12

Download: Obere Wildgrubenspitze Plattnitzerjochspitze 2015 09 11-12 Route.pdfObere Wildgrubenspitze Plattnitzerjochspitze 2015 09 11-12.gpx (zip)

Höhenprofil

Obere Wildgrubenspitze Plattnitzerjochspitze 2015 09 11-12

Download: Obere Wildgrubenspitze Plattnitzerjochspitze 2015 09 11-12 Höhenprofil.pdf

Sebastian Verfasst von: