Drei Zinnen: Umrundung

Rifugio Auronzo (2.333 m) – Rifugio Lavaredo (2.344 m) – Forcella Lavaredo/Paternsattel (2.454 m) – Drei-Zinnen-Hütte (2.405 m) – Rienzboden (2.200 m) – Lange Alm (2.296 m) – Zinnenseen – Forcella Col di Mezzo (2.315 m) – Rifugio Auronzo
12 km, 600 Höhenmeter, 3 Std. Gehzeit
Ohne diverse Abstecher zu Fotopunkten dürfte sich die Runde um ca. 1,5 km und gut 100 Höhenmeter verkürzen

Soll man oder soll man nicht? Macht ein Besuch der Drei Zinnen Sinn? Ja und nein – es kommt auf den Zeitpunkt an. Im Sommer trampeln Menschenmassen über den Spazierweg an den Südwänden – das Bild dürfte eher einer Fußgängerzone als einem Wanderweg gleichen. Im Spätherbst wird es deutlich ruhiger – alleine ist man dennoch definitiv nicht unterwegs. Auch die 30 Euro Maut schrecken nicht ab – in der Früh (ca. 09:30) war der Parkplatz noch recht leer, bei der Rückkehr praktisch komplett voll.

Die Drei Zinnen sind eine Legende – wesentliche Entwicklungen im Klettern haben hier ihren Ausgang genommen, die Nordwände stehen leider aber auch für dramatische Unfälle. Insgesamt sind die Drei Zinnen (zur Berggruppe gehören entgegen dem Namen allerdings nicht nur 3 Gipfel) das Wahrzeichen der Dolomiten. Also sollte man sie schon gesehen haben, wenn man in der Gegend ist.

Die Nordwände erheben sich prominent über dem weitläufigen Zinnenplateau – im Vergleich dazu ist die Südseite oberhalb des ehemaligen Kriegsfahrwegs unspektakulär. Überhaupt hinterließ der Erste Weltkrieg deutliche Spuren im Gebiet – die österreichisch-italienische Front verlief genau hier. Gerade im Paternkofel sind viele Stollen zu finden. Leider gibt es häufig zu wenig Respekt für diese Kriegsdenkmäler – sie werden oft als Toilette missbraucht.

In aller Regel wird die Umrundung der Drei Zinnen gegen den Uhrzeigersinn gegangen – praktisch ohne Anstrengung gelangt man auf einem Spazierweg bis zur Dreizinnenhütte. Es lohnt sich durchaus, immer wieder mal ein bisschen Abstand zum Weg zu gewinnen, um die Zinnen besser im Blick zu haben – gerade am Paternsattel gewinnt die Aussicht enorm.

Dort gibt es dann eine Entscheidungsmöglichkeit: Entweder einfach und etwas tiefer gelegen über den Spazierweg oder etwas höher am Hang auf einem schmalen Weg im Schotter zur Dreizinnenhütte oder gleich ohne Abstecher zur Dreizinnenhütte recht nah am Wandfuß in Richtung Zinnenseen. Letztere Variante liegt im Spätherbst fast den ganzen Tag im Schatten – die Dreizinnenhütte bietet demgegenüber einen prächtigen Blick auf die Nordwände. Dieser Blick wird noch besser, wenn man entweder hinter der Hütte ein paar Schritte den Hang hinauf macht oder zum Einstieg in den Paternkofel-Klettersteig hochsteigt.

Nordseitig der Drei Zinnen schließt man die Runde, wobei dort die einzige kleinere konditionelle Herausforderung wartet: Vom Rienzboden warten in etwa 100 recht steile Höhenmeter nach oben. Auf der Rückfahrt bietet sich dann noch ein Stop beim Lago Antorno an, wo man einen genialen Blick zurück auf die Drei Zinnen genießen kann.

 

Route

Download: Drei Zinnen 2019 10 11 Route.pdf
Nachdem das GPS-Signal durch den Signalverlust in einem Stollen stark verfälscht wurde, gibt es dieses Mal keinen GPS-Track zum Download.

Höhenprofil

Download: Drei Zinnen 2019 10 11 Höhenprofil.pdf

Sebastian Verfasst von:

2 Kommentare

  1. 14/10/2019

    Sehr schöne Aufnahmen. Da möchte man gerne gleich wieder hinfahren.

    Grüße
    Hanspeter

    • Sebastian
      14/10/2019

      Danke! Auch wenn die Gegend nett formuliert „gut besucht“ ist (will mir gar nicht vorstellen, wie das im Sommer sein muss), sind die Zinnen nach wie vor wirklich beeindruckend …

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