Kellaspitze (2.017 m)

Marul (953 m) – Stafelfederalpe (1.472 m) – Umkehr auf ca. 1.800 m – Marul
880 Höhenmeter, 10 km, 3:15 Gehzeit

Eigentlich wär’s eine Traumtour: Über steile Wiesenwege von Marul nach oben bis zur Stafelfederalpe, dann ein kurzes Stück flach bis zu den Latschen und von dort dann mit leichten Kletterpassagen nach oben zum Gipfel. Wie gesagt: eigentlich ….

„Nur“ eigentlich deswegen, weil wir dank eines wild gewordenen Ziegenbocks gar nicht bis zum Gipfel kamen … Auf diesen, von der Stafelfederalpe ausgebüchsten, zotteligen und sehr zornigen Ziegenbock sind wir beim Einstieg in den Berg auf ca. 1.700 Höhenmetern gestoßen. Dort attackierte er einen von oben kommenden Wanderer, der ihn sich mit einem metallenen Drehkreuz vom Halse hielt (und damit natürlich noch zorniger machte). Wir versuchten rund um ihn einen Bogen zu schlagen – der von oben flüchtende Wanderer (im Nachhinein betrachtet: Hätte der #!&#!! ein wenig gewartet, wäre wahrscheinlich gar nichts passiert) brachte den Bock zu uns, der sich fortan nur noch für Elke interessierte.

Wir beide saßen dann gut 15 Minuten vom Bock fixiert hinter zwei Baumstämmen. Mit einem Ablenkungsmanöver (Sebi oberhalb in einen steilen Latschenhang, Elke danach unten herum zurück auf den Weg) konnten wir uns letztlich „befreien“ – der Bock stieg zwischen uns durch auf den Weg – und von dort dann leider weiter hinauf in Richtung Gipfel (der Auszug aus den GPS-Daten von Sebi – Bild links – zeigt das Manöver). Wir sind dann vorsichtig mit viel Respektabstand hinter ihm her in Richtung Gipfel und haben darauf gehofft, dass er den Weg nach links in den Hang hinein verlässt …

Weit gefehlt: Nach ca. 100 Höhenmetern trafen wir auf Wanderer, die von oben kommend vor dem Bock gewarnt haben. In hochalpinem Gelände war uns das Risiko zu groß, von dem zornigen Ziegenbock vom Weg gestoßen zu werden … Nicht zu unrecht: Kurz nach unserer Umkehr haben wir bei einem Blick nach oben gesehen, wie der Bock einen offensichtlich in eine Latsche geflüchteten Wanderer mit seinen Hörnern attackierte!

Auf unserer „Flucht“ nach unten bekamen wir vom Hirten (oder Senn) der Stafelfederalpe eine Erklärung für das ungewöhnliche Verhalten des Bocks: Offensichtlich hat eine Wanderergruppe mit Kindern den ansonsten friedfertigen und „ortsfesten“ Bock mit nach oben gelockt, der Wanderer mit dem Drehkreuz muss ihn dann offensichtlich recht zornig gemacht haben.

Als Ausgleich für die Aufregung haben wir uns dann eine ausgedehnte Rast in einer Wiese oberhalb von Marul und ein feines Eis aus dem kleinen Laden in Marul gegönnt.

Fotos:

Route:

Downloads: Route Kellaspitze 2012 08 11.pdfKellaspitze 2012 08 11.gpx.zip

Download: Höhenprofil Kellaspitze 2012 08 11.pdf

Sebastian Verfasst von:

Ein Kommentar

  1. […] Letztes Jahr hat noch ein wilder Ziegenbock verhindert, dass wir auf den Gipfel kamen – heuer war der der alte Knabe nicht mehr auffindbar […]

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