Schesaplana (2.965 m)

Douglasshütte (1.976 m) – Totalphütte (2.385 m) – Schesaplana (2.985 m) – retour wie Aufstieg
11 km, 1.060 Höhenmeter, 4:30 Std. Gehzeit

Hurrikan Ophelia sorgt derzeit in Mitteleuropa für angenehme Temperaturen und phänomenale Weitsicht, die vergangenen Niederschläge haben für Schnee ab ca. 2.500 Meter gesorgt – ein goldener Herbst wie aus dem Bilderbuch … und perfekte Rahmenbedingungen, um das lange gehegte Wunschziel der gemeinsamen Besteigung zu realisieren. Elke war vor einigen Jahren mal im Sommer oben, Sebastian als 16-Jähriger …

Die Schesaplana leidet im Sommer an 2 Problemen: Als relativ leichter „Beinahe-3.000er“ ist sie sehr, sehr gut besucht – und das obwohl sie eigentlich ein relativ „langweiliger“ weil ausnehmend schottriger Berg ist. Beide Probleme erledigen sich im Herbst von selbst, sobald ausreichend Schnee am Berg ist. Einerseits schreckt er zurecht technisch und/oder konditionell schwache Berggänger ab, andererseits ist das weiße Kleid deutlich attraktiver als der Schotter.

In der Erwartung, dass der Schnee die Tour deutlich anstrengender als üblich gestalten würde, haben wir auf die ersten 400 Höhenmeter bzw. den „Bösen Tritt“ verzichtet und sind mit der Lünerseebahn hochgefahren. Die ersten Sonnenstrahlen am Lünersee sorgten gleich für ordentliche Temperaturen, der steile Steig zur Totalphütte, der nach ein paar hundert Meter am westseitigen Ufer abzweigt, war bereits ordentlich aufgeheizt. Kurz unterhalb der Hütte gab’s den ersten Schneekontakt.

Ab der Totalphütte waren wir im großteils recht nassen Schnee unterwegs, was Einiges an Kraft gekostet hat. Der Weg führt links an der Hütte vorbei nach hinten – dort, wo das Gelände ansteigt, haben wir uns nicht rechts durch die Rinne nach oben gearbeitet sondern uns ein bisschen weiter links den Rücken vorgenommen. Dort verläuft nach weiter oben gefundenen Markierungen wohl auch der Weg … Nach einem kurzen Flachstück führt der weitere Routenverlauf nach rechts steil hinauf – stellenweise schauten ein paar Stückchen Stahlseil aus dem Schnee heraus.

Nach einer ersten Steilstufe gilt es einen kleinen Kessel gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden und dabei ordentlich Höhenmeter zu gewinnen – wiederum sind 2 Passagen mit einem Stahlseil versichert. Durch eine Lücke in einer kleinen Wächte geht es auf den vergleichsweise flachen Schlusshang zum Gipfel. Dort bietet sich ein unschlagbarer Rundumblick  -die Schesaplana ist deutlich höher als die sie umgebenden Berge.

Nach einer mit einem Heiratsantrag aufgepeppten Gipfelrast ging es wieder nach unten – der Schnee war noch weicher und nasser geworden. Mangels Gamaschen war’s bald recht nass in den Schuhen. Umso weiter man nach unten kommt, umso öfter und schöner werden die Blicke auf Vorarlbergs schönsten Bergsee, den Lünersee …

 

 

 

Route

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Höhenprofil

Download: Schesaplana 2017 10 14 Höhenprofil.pdf

Sebastian Verfasst von: