Pfänder

Unser Hausberg, der Pfänder, bietet viel, viel mehr als die Touristen, die mit der Pfänderbahn bis knapp unter den Gipfel fahren, ein paar Schritte hinunter zur Pfänderdohle auf eine Portion Kasknöpfle laufen und dann wieder mit der Bahn nach Bregenz hinunter fahren, auch nur ahnen können. Auch diejenigen, die immer nur die klassische Route über’s „Gschlief“ hinauflaufen, verpassen viel.

Der Pfänder ist ein perfekter Trainingsberg für Feierabend-Einheiten und ein Ausweichberg, wenn am Wochenende zB auf Grund des Wetters nur ein kleines Zeitfenster für Bewegung bleibt. Das Bregenzer Wahrzeichen bietet gut 550, teilweise recht steile Höhenmeter, die auf dem schnellsten Weg über’s „Gschlief“ in ungefähr 40 Minuten (bzw 1:15 Stunden inkl. Rückweg – ca. 6 Kilometer) zu bewältigen sind. Leider trifft man hier öfters Leute mit absolut ungeeignetem Schuhwerk – Touristen, die mit der Bahn hinauffahren und für’s Hinunterlaufen die Warnung am Anfang des Weges ignorieren. Von Halbschuhen bis hin zu Barfußläuferinnen mit ihren High Heels in der Hand haben wir schon alles getroffen – ein Wunder, dass nicht mehr passiert …

Verlässt man die Bregenzer „Autobahnen“ (Gschlief und Rodelbahn), bietet der Pfänder eine Unmenge an kleinen, verborgenen Weglein, die einerseits (weil keine „offiziellen“ Wege) auf keiner Karte und keinem Wegweiser auftauchen und deshalb andererseits oft durch praktisch unberührte Natur und beinahe Urwald-ähnliche Gegenden führen. Wer diese Ruhe sucht, muss sich wohl oder übel bei Pfänder-Experten erkundigen, um diese verborgenen Pfade zu finden. Oder einfach auf eigene Faust versuchen, einer schlecht sichtbaren Abzweigung von einer Hauptroute zu folgen – aber Achtung: In den Pfänder sind immer wieder kleine Felsabbrüche eingebaut, oft ist der Nagelfluh rutschig und abrutschen kann durchaus Folgen haben … So richtige Geheimtipps sind der „alte Schlauch“ oder das „alte Gschlief“ wohl nicht – das Weglein, das kurz nach der Abzweigung zum alten Geschlief vom Schlief abzweigt, durchaus schon.

Bei entsprechender Schneelage ist der Pfänder durchaus auch als Schitour (über den Schlauch, dh die Talabfahrt) geeignet – wenn es untertags heftig schneit durchaus auch mit Startpunkt Bregenzer Stadtzentrum.

Die Webcam am Pfänder bietet übrigens ein geniales Rundumbild – immer wieder einen Blick wert.

 

Sebastian Verfasst von: